"Und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen" (Mt 16,18)                   oder: Kirche im dritten Jahrtausend

 

Von vielen Menschen unserer Gesellschaft wird die Kirche als unzeitgemäße Institution abgelehnt: Um glauben zu können, muss man doch keine hierarchische Verwaltung haben... diese männergemachte Vereinigung will doch ohnehin nur ihre Macht erhalten... der ganze Prunk stößt ab... und von "denen" aus Rom lässt sich ohnehin niemand mehr vorschreiben, was er zu glauben hat!

 

Kirche kann aber als mehr angesehen werden. Als sehr viel mehr: Communio, das pilgernde Volk Gottes, die Gemeinschaft aller Gläubigen, die eschatologische Heilsgemeinde, das Grundsakrament, von Christus gestiftetes Zeichen, der mystische Leib Christi, das anfanghafte Reich Gottes, um nur ein paar Bedeutungen zu nennen, die über die sogenannte "Amtskirche" hinausgehen.

 

Als gläubige Christen sind wir aufgerufen, immer wieder darüber nachzudenken, was "Kirche" ausmacht und ausmachen soll. Wir sind aufgerufen, das Unveräußerliche zu bewahren, Kritik aber ernst zu nehmen. Wir sind aufgerufen, die Gestalt der Kirche in der Welt auf ihre Glaubwürdigkeit zu hinterfragen und uns selbst in die Verkündigung ihrer heilbringen Dimension einzubringen.